Wasser marsch – mit System!
Durstige Pflanzen freuen sich über eine optimale und vor allem gezielte Bewässerung. Gärtnerin Ramona Glatz erklärt, welche automatischen Systeme es gibt – und wie man mit Versenkregner, Tropfenbewässerung und Co. sogar noch wertvolles Nass sparen kann.
Im Garten gibt’s nichts Schöneres, als den Pflanzen beim Wachsen und Gedeihen zuzusehen. „Klar, auch deshalb wollte ich unbedingt Gärtnerin werden“, erzählt die 28-Jährige Ramona Glatz. Sie ist gelernte Staudengärtnerin und Meisterin im Garten- und Landschaftsbau. Mit ihren Eltern und rund 20 Mitarbeitern pflegt sie einen Hektar Gartenfläche auf dem Buckhof in Freiamt – und kümmert sich um die Gärten von Kunden. „Abends zu sehen, was man tagsüber im Garten geschafft hat – das liebe ich an meinem Beruf“, sagt sie. Und zur Gartenpflege gehört – klar – auch die richtige Bewässerung.
Die gute, alte Gießkanne sorgt sicher für ein angenehmes Workout im Garten. Aber: „Gießkannen bewässern weniger genau als automatische Systeme“, sagt Ramona Glatz. „Deshalb verbraucht das Gießen mehr Wasser als unbedingt nötig.“
Automatische Bewässerungssysteme hingegen sparen Wasser. „Die lohnen sich für jeden Garten, auch kleinere“, findet die Gartenbaumeisterin. Für den Rasen bietet sich vor allem ein Viereckregner an: „Die beweglichen Düsen verteilen das Wasser in einer rechteckigen Form. Deshalb ist er für die Rasenfläche so praktisch“, erklärt Ramona. Der Sprinkler wird manuell eingestellt. Er deckt eine große Fläche ab: „Schon einfache Modelle bewässern bei guten Voraussetzungen problemlos 300 Quadratmeter und mehr“, so die Expertin.
Eine diskrete, fast unsichtbare Bewässerung bieten Versenkregner: „Die werden in die Erde eingelassen. Beim Bewässern fahren sie hoch und verschwinden dann wieder“, so Ramona. Ein Vorteil: „Da sie unterirdisch verbaut werden, stören Schläuche die Ästhetik im Garten nicht.“ Die Regner schaffen locker eine Wurfweite von 15 Metern und mehr. Sie wässern Rasen, aber auch Beete gezielt und effizient.
Auch für Kübel- und Topfpflanzen gibt’s eine Vielzahl an Systemen: die sogenannte Tröpfchenbewässerung. Sie besteht aus Schläuchen, die ober- oder unterirdisch verlegt werden. Diese sind mit Tropfern versehen, die das Wasser langsam und kontinuierlich abgeben. „Tröpfchenbewässerungssysteme eignen sich hervorragend für Beete, Kübel- und Topfpflanzen“, sagt Ramona. Eine Variante der Tröpfchenbewässerung: Reihentropfer, die entlang einer Pflanzenreihe platziert werden.
„Das ist besonders in Gemüsebeeten von Vorteil“, findet Ramona. „Bis zu 100 Meter Schlauch kann man verbinden.“ Und: „Sie minimieren den Wasserverlust durch Verdunstung. Die Pflanze bekommt gleichmäßig Wasser, das tief in den Boden eindringt.“ Das animiert die Pflanzen dazu, weitere Wurzeln zu bilden. „Denn das Wasser gelangt so direkt an die Wurzelzone. Die Pflanzen bilden dann tiefe Wurzeln“, sagt Ramona.
Gut so! Viele Blühpflanzen mögen es nämlich gar nicht, wenn sie kopfüber gewässert werden. Das wird schnell gefährlich im Sommer: „Wenn die Sonne auf die nassen Blätter trifft, tritt ein Brennglaseffekt ein“, erklärt Ramona. Deshalb gilt grundsätzlich: „Lieber in den Morgenstunden bewässern. Und direkt die Erde benetzen. Ich empfehle außerdem: lieber seltener, dafür mehr zu gießen.“ Wie viel man gießt, ist individuell und hängt von Boden, Wetter und Pflanze ab. „Am besten erfährt man durch eine Erdprobe, ob die Pflanzen Wasser benötigen. Dazu nimmt man einfach zwei bis drei Zentimeter tiefe Erde aus Topf der Beet und fühlt, wie feucht oder trocken sie ist. Mit der Zeit bekommt man dafür ein Gefühl“, so Ramona.
Besonders praktisch hierfür: ein Bodensensor, der die Bodenfeuchte misst – und weiß, wann die Bewässerung gestoppt werden kann. „Die Kombination der Systeme spart viel wertvolles Wasser“, sagt Ramona. Tröpfchenbewässerung spart im Idealfall 70 Prozent im Vergleich zum herkömmlichen Gießen. Sprinkler wie der Versenkregner bis zu 50 Prozent. Alle Bewässerungssysteme können übrigens an GRAF Regenwasserzisternen angeschlossen werden. Ramona Glatz bietet das auch gern an: „Wir verbauen bei unseren Kunden nur GRAF Systeme“, sagt sie. Die Firma Glatz weiß ebenfalls um die Vorteile des weichen Regenwassers, das viele Pflanzen dem kalkhaltigen Trinkwasser vorziehen. Und: „Natürlich ist es praktisch, das kostenlose Wasser von oben zu nutzen.“ Bei einem Kubikmeterpreis von durchschnittlich 3,50 Euro inklusive Abwassergebühr kommen – je nach Gartengröße – schnell mehrere Hundert Euro Ersparnis zusammen, wenn man Regenwasser nutzt.
Smart-Gardening-Systeme, die per App gesteuert werden, und Bewässerungscomputer lesen übrigens auch Wetterdaten aus und bewässern weniger, wenn es viel regnet. Fazit der Expertin? „Es lohnt sich, in solche Systeme zu investieren – in Bewässerungssysteme, aber auch in Regenwassertanks.“